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Herzog, August (1885 – 1959)

August Herzog, Stockholm

August Herzog wird am 12.08.1885 als jüngstes von 5 Kindern in Fruthwilen geboren. Seine Eltern bewirtschaften dort ein kleines Bauerngut. Als 1891 sein Vater stirbt, zieht die Familie in das nahe Ermatingen, wo August die Schulen besucht. Zeichnen ist schon da sein Lieblingsfach.
1801 - 1904 macht er an seinem Wohnort eine Lehre als Dekorationsmaler.
1905-1906 wohnt er in Zürich, später in Basel. In beiden Städten besucht er in den Wintersemestern die Kunstgewerbeschule, um seine Ausbildung zu ergänzen. Hier erfährt er eine erste Wertschätzung als Maler von figürlichen Jugendstilmotiven.
1907 beginnen seine Wanderjahre, die ihn zunächst nach Frankfurt am Main, dann nach Hamburg und zuletzt nach Berlin führen. Hier geht er wiederum die Kunstgewerbeschule. Seine Wanderschaft führt in weiter nach Kopenhagen und Stockholm.
1909 lässt sich August Herzog in München nieder. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule und nach erfolgreich bestandener Aufnahmeprüfung wird er Schüler der Akademie für bildende Künste, wo er ab 1911 bei den bekannten Professoren Hengeler, Feuerstein und Habermann studiert. Er überzeugt mit seinem Können so sehr, dass er bereits im ersten Jahr im Münchner Kunstverein ausstellen kann.
Regelmässige Ausstellungen hat er schliesslich ab 1914 im Glaspalast, Münchens grösstem Ausstellungsraum. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs zwingt ihn, seine Studien zu unterbrechen und zum Wehrdienst in die Schweizer Armee zurückzukehren. Zur Beendigung seiner Studien bekommt er jedoch 1915 Urlaub und kann die vorgeschriebenen 6 Jahre Kunstakademie absolvieren. Prof. Hengeler überträgt ihm 1918 das Amt als Obmann der Malklasse, eine Aufgabe, die den jungen Künstler im höchstem Masse auszeichnet.
Zwischen 1920-1934 feiert August Herzog in der Münchner Künstlerwelt grosse Erfolge. Er wird Mitglied in der „Neuen Künstler-Genossenschaft“, von der er 1927 in die Jury der Glaspalast-Ausstellungen gewählt wird. Wie gross die Beachtung seines Schaffens ist, erkennt man daran, dass der bayerische Staat 1922 sein Gemälde „Landschaft Ermatingen“ und die Stadt München 1927 ein Gartenbild von ihm erwerben. Während dieser Zeit hat er auch ausserhalb von München in vielen anderen Städten Deutschlands erfolgreiche Ausstellungen.
Anerkennung findet er auch in seiner Schweizer Heimat. So stellt er im Kunstmuseum St.Gallen und im Kunsthaus Zürich aus und der Thurgauer Regierungsrat erwirbt 1939 zwei grossformatige Bilder, Ermatingen am Bodensee und Versoix am Genfersee, zum Schmuck des Regierungsratssitzungszimmer im Regierungsgebäude in Frauenfeld. In den Jahren zwischen 1927-1932 führen ihn Studienreisen nach Österreich, Spanien, Italien und Frankreich.
Als Folge der politischen Lage kehrt er 1934, nicht ganz freiwillig, in die Schweiz zurück. Bis zu seinem Tod wohnt er bei seiner Schwester Rosa im alten Pfarrhaus in Ermatingen. Hier pflegt er den Kontakt zur Familie, den Freunden und Nachbarn.
Neben Bildern zu religiösen Themen malt August Herzog vor allem Landschaften in einem nachimpressionistischen Stil. Häufig sind es Motive aus München und Umgebung sowie Bilder vom Bodensee, dem Tessin und seinen Studienreisen.
Am 2. Mai 1959 stirb er nach kurzer, schwerer Krankheit in Ermatingen.

Das Kunstmuseum Thurgau besitzt eine grössere Anzahl seiner Akademiestudien sowie mehrere Ölbilder.

Ausstellungen

Werke