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Schön, Inge (1916 – 1995)

geb. 1916 Dresden, gest. 1995 Triboltingen
Geboren und aufgewachsen in einer gutbürgerlichen Familie in Dresden gehörte die Auseinandersetzung mit Kunst schon früh zu Inge Schöns Lebensumfeld. Zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Ausdrucksformen kam es aber erst nach ihrem Umzug nach Köln 1949, und es sollte noch einmal 20 Jahre dauern, bevor sie sich aktiv als Künstlerin zu betätigen begann.
Angeregt durch die Nachkriegskunst, insbesondere durch die informelle Malerei eines Hans Hartung, entwickelte Inge Schön eine eigenständige Ausdrucksform, in der sie zeichnerische Intuition und lyrisches Empfinden zu verbinden wusste. Nach ersten Experimenten mit Stoffmalereien um 1970 wandte sich die Künstlerin der Kombination von grafischen Drucktechniken und improvisierter Freihandzeichnung zu. Die geometrischen Formen der Radierbleche bildeten den Ausgangspunkt für eine Weiterbearbeitung der Blätter, in der sich feine Farbsetzungen und expressive, zeichnerische Gesten mit den geometrischen Plattenformen zu einer spannungsvollen Einheit zusammenfanden. Ihr Vorgehen kommentierte die Künstlerin mit den Worten: „Ich provoziere den Zufall, den zu meistern mir Vergnügen bereitet."
Ihre „lyrischen Grafiken" versah Inge Schön oft mit ebenso lyrischen Bildtiteln. Einzelne Bilderserien ergänzte sie sogar mit handschriftlich auf die Blätter geschriebenen Gedichten zum Beispiel von Lilly Ronchetti (1928–1997), mit der sie eine langjährige Freundschaft verband. Sprachliche und bildnerische Poesie vereinigten sich in ihrem Werk zu lyrischen Klängen der anderen Art, die sowohl vom literarischen wie vom künstlerischen her Neuland waren.
Ab 1969 beteiligte sich Inge Schön regelmässig an Einzel- und Gruppenausstellungen, vor allem in der Region. Nach ihrem Tod gelangte ein Teil ihres Nachlasses ans Kunstmuseum Thurgau, wo heute über 200 grafische Blätter und einige ihrer Stoffmalereien bewahrt werden.

Ausstellungen