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Paul Ritter: Alter Hase

Ritter_Alter-Hase.jpg
Paul Ritter: Alter Hase, 2001. Foto: Mirjam Wanner.

Herstellungsjahr: 2001

Technik: Farbpigment direkt auf der Wand

Paul Ritter benutzt für seine Bilder gefundene Motive aus Literatur und Kunstgeschichte. Der Hase entstammt aus dem Buch „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll. Die Figur wird mit Hilfe einer Schablone mit Farbpigmenten direkt auf die Wand aufgebracht, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Schablone zweimal und leicht verschoben mit dem Pigmentschwamm bestäubt wird. Die dadurch entstehende Doppelung verleiht dem Bild eine Dynamik, ähnlich wie zwei aufeinanderfolgende Bildschirmbilder. Der „alte Hase“ scheint nur gerade mal kurz aufzublitzen. Schon eine unbedachte Berührung mit dem Finger erzeugt Wischspuren, was den Zauber der fragilen Erscheinung zerstört.
Der „alte Hase“ ist im unbestimmbaren Grenzbereich zwischen Malerei und Installation einzuordnen. Die Technik der punktweisen Übertragung von Formen auf die Wand stammt aus der Freskenmalerei, während der Künstler seine Motive dem ständig wachsenden Bilderarsenal der Massenkultur entnimmt. Der Ort der Präsenz ist dann der Ausstellungsraum, in dem der Hase temporär aufscheint und nach dem Ende der Ausstellung auch wieder spurlos verschwindet.

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