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Mirjam Wanner: NO GOOD

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Mirjam Wanner: NO GOOD/Lisbet, 2012
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Mirjam Wanner: NO GOOD/Desperado, 2012
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Mirjam Wanner: NO GOOD/Assassin, 2012
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Mirjam Wanner: NO GOOD/Girl next door, 2012

Herstellungsjahr: 2012

Technik: Lambda-Print matt

Masse: je 106 x 76 cm

Das Kunstmuseum Thurgau besitzt vier Porträts aus der 16-teiligen Serie NO GOOD: Lisbet, Girl next door, Desperado und Assassin. Es ist stets dasselbe Mädchen, das verschiedene Charaktere darstellt: Mal schlüpft es in die Rolle der Mörderin, mal in jene des netten Mädchens von nebenan, mal ist es eine verspielte Sagenfigur, mal ein geheimnisvoller Geist.

Mirjam Wanner liess sich bei ihrer Arbeit inspirieren durch das balinesische Ritual „Angels of Bali“, das die Fruchtbarkeit und Ernte sichern soll. Um die Reisfelder mit heiligem Wasser zu besprengen, werden Engel gebeten, vom Himmel herab zu steigen und in die Körper von ausgewählten jungen Mädchen zu fahren. Mittels Rauch, Musik und Gesang werden die Mädchen in Trance versetzt, so dass die Engel in ihre Körper hineingelassen werden. Die Mädchen verwandeln sich in göttliche Wesen. Sie besprengen sich mit dem von Priestern bereitgestellten Weihwasser und der Wind trägt die magische Kraft auf das Feld hinaus. Mirjam Wanner: „Was mich an diesem Ritual interessiert, ist das Potenzial das in den Mädchen steckt und wie soeben beschrieben in der balinesischen Kultur genutzt wird. Die Mädchen übernehmen Verantwortung und schlüpfen für eine gewisse Zeit in eine Rolle und wachsen über sich selbst hinaus. Sie verfügen über übernatürliche Kräfte, auf welche die Gemeinschaft dringend angewiesen ist.“

Durch die serielle Präsentation der Fotografien, also dadurch, dass offengelegt wird, dass die gleiche Person ganz unterschiedliche Rollen spielt, decken die Fotografien auf, wie stark eine Inszenierung unsere Vorstellung einer Person zu verändern vermag. Was auf den ersten Blick das Porträt einer authentischen Person zu sein scheint, erweist sich durch das Nebeneinander als eine Inszenierung. Sein und Schein, Wahrheit und Fiktion vermischen sich. Wir lernen: Für das Kameraauge und uns als Betrachter kann jede Person zu einer beliebig anderen werden.

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