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Roland Iselin: Schützenhäuser

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Roland Iselin: Schützenhäuser, 2012
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Roland Iselin: Schützenhäuser, 2012

Herstellungsjahr: 2012

Technik: Farbfotografie

Masse: je 90 x 112 cm

Das Kunstmuseum Thurgau besitzt zwei Fotografien aus der Reihe "Schützenhäuser", die aus der Serie "CH" stammen. In dieser beschäftigt sich Roland Iselin mit der Identität der Schweiz: Mit seiner Kamera bildet er Schützenhäuser, WC-Häuschen, Tankstellen, Hochstände oder Grenzübergänge ab, setzt mit Robidogs durchsetzte Wander- und Spazierlandschaft in Szene, zeigt die Schweiz, so wie er sie sieht – und nicht ganz so, wie wir sie uns wünschen.

Anhand der beiden Fotografien der Schiessanlagen, die irgendwo in der Schweiz stehen, lässt sich die Hintergründigkeit von Iselins Vorgehen aufzeigen. Der Fotograf zeigt seine Motive mit Distanz, aber auch mit unerbittlicher Schärfe. Jedes Detail der an sich banalen Situationen wird akribisch vorgeführt. Überscharf werden Szenerien gezeigt, in denen Positives sich plötzlich als kleinliche Verklemmtheit zeigt. Die Diskrepanz zwischen der Banalität der Schützenhausarchitektur und dem Pathos der Wandmalerei mit dem Spruch „Wer wie wir die Waffen führt, wird nie knechtisch dienen“ kippt. Das Schützenhaus als Institution der Selbstversicherung einer Gemeinschaft wird in den Fotografien von Roland Iselin zu einem gnadenlos verlorenen Ort.

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