Herstellungsjahr: 2013

Technik: Öl auf Leinwand

Masse: je 100 x 80 cm

Die beiden Bilder Bub und Mädchen gehören zu einer Serie von Familienporträts, in denen sich Daniela Siebrecht mit dem menschlichen Körper und der menschlichen Identität auseinandersetzt.

Die Körper der Porträtierten sind nackt und verletzlich. Mit dem Fehlen von (Ver)Kleidung fehlen auch die Attribute, mit denen Status und Identität einer Person festgemacht werden. Zudem sind die Gesichter der Kinder – eigentlich wichtigster Bestandteil eines Porträts – nicht zu erkennen. Sie werden durch einen aufgeblasenen Kaugummi und ein Omelett verdeckt, die wie Masken das Gesicht dem Blick entziehen. Da sich im Gesicht die Identität der Menschen spiegelt, fehlen uns in Daniela Siebrechts Porträts wichtige Informationen über die Personen, welche hier gezeigt, oder eben versteckt werden.
Zwischen der Verletzlichkeit der nackten Körper und der Verborgenheit der verdeckten Gesichtern entwickelt sich ein Widerspruch: Zeigen und Verbergen verbinden sich und lenken den Blick auf die Fragen: Wie definiert sich die Identität eines Menschen? Ist es die Kleidung oder das Gesicht? Und: Was macht einen Menschen aus?

Biografie

• Daniela Siebrecht