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Hans Krüsi: Grosses Panorama mit Säntis

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Hans Krüsi: Grosses Panorama mit Säntis, ca. 1981

Herstellungsjahr: ca. 1981

Technik: Malerei auf Karton

Das grosse Panorama mit Säntis ist neben dem "Mann mit Vogel in der Hand" eines der bekanntesten Krüsi-Bilder aus der thurgauischen Kunstsammlung. Es vereint in sich verschiedene Markenzeichen des Ostschweizer Aussenseiterkünstlers. Das Appenzellerland, Krüsis Heimat und eines seiner liebsten Motive, ist hier in seiner unverwechselbaren fantastischen Bildsprache dargestellt.

Für Landschaftspanoramen wählt Hans Krüsi grosse Bildformate. Das „grosse Panorama mit Säntis“ malt er auf die Fläche von aufgefalteten Kartonschachteln, die ihm als billigen und praktischen Bildträger dienen. Das Panoramabild entsteht um das Jahr 1981. In diesem Jahr gelingt dem 61jährigen Hans Krüsi der künstlerische Durchbruch: Zwei Ausstellungen in St. Gallen und in Genf sind binnen weniger Tage ausverkauft. Er gibt das Blumenverkaufen auf und widmet sich ganz seiner Kunst.
Das „Panorama mit Säntis“ zeigt eine Appenzeller Hügellandschaft mit Tieren und Menschen, überstrahlt von einem tiefblauen Himmel. Ländliche Idylle und Harmonie haben ihren festen Platz in Hans Krüsis Schaffen; vielleicht weil er sich zeitlebens danach sehnt. Die Landschaftsdarstellung mit verstreut liegenden Bauernhöfen, Tieren und Menschen erinnert stark an die traditionelle Appenzeller Senntum-Malerei. Krüsi ist in Speicher aufgewachsen; er kennt die Brauchtumsmalerei seit früher Kindheit. Mit seinen Bildern knüpft er daran an.
So gibt es eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen Krüsis Panorama und der Senntum-Malerei: Bei beiden ist die Idylle Grundvoraussetzung für das Bild. Menschen und Tiere leben in paradiesischer Eintracht zusammen. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Während die Brauchtumsmalerei die Idylle nicht antastet, durchbricht sie Hans Krüsi. Er platziert Fantasiefiguren in unwirklichen Grössenverhältnissen. Eine Figur blickt vom rosafarbenen Säntis-Gipfel aus ins Land; eine andere liegt am Fuss des Bergs. Hans Krüsi verleiht seinem „Grossen Panorama mit Säntis“ damit eine surrealistische Traumqualität.

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