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Christian Schwager: Wäldchen

Herstellungsjahr: 2004

Technik: Farbfotografien

Christian Schwagers Fotografien stammen aus einer Serie, die 34 Farbfotografien umfasst. Der zeitgenössische Schweizer Künstler hat die Thurgauer Landschaften im Jahr 2004 fotografiert. Mit der Serie "Wäldchen" geht er dem zwiespältigen Verhältnis von Natur und Künstlichkeit in unserer Umgebung nach.

Auf den ersten Blick wirken die Wiesen und Bäume in der Serie "Wäldchen" von Christian Schwager vertraut und unspektakulär. Beim näheren Hinsehen breitet sich leises Unbehagen aus. Die Irritation hat ihren Grund: Die Fotografien bilden keine ländliche Idylle ab, sondern zeigen Teile des Festungsgürtels, der von 1938 bis 42 um Kreuzlingen errichtet wurde. Viele der damals gebauten Bunker stehen noch heute. Sie sind verdeckt durch kleine Tannenwäldchen, die zur Tarnung angepflanzt wurden. In einer von Mischwald geprägten Gegend muten diese Tannengruppen jedoch seltsam an. Sie sind Fremdkörper in der Thurgauer Landschaft. Durch ihre Fremdartigkeit und Repetition wird die Tarnung der Bunker aufgelöst, ja ins Gegenteil verkehrt. Christian Schwagers Wäldchen machen darauf aufmerksam, dass hier etwas nicht stimmen kann. Mit seinen Fotografien zeigt der Künstler die feinen Nuancen zwischen Natürlichkeit und Schein, zwischen Sichtbarmachen und Verbergen. An den Tannengruppen kristallisiert sich die Erkenntnis, dass die Natur nicht immer das ist, was sie zu sein scheint.

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