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Peter Kamm: Durchlaufen, rotes Wasser

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Peter Kamm: Durchlaufen, rotes Wasser, 1990/1991.

Herstellungsjahr: 1990

Technik: Eifelsandstein

Die rötlich-braune Skulptur aus Eifelsandstein wirkt wie ein Fundstück, wie eine gigantische Koralle vielleicht, oder eine Versteinerung aus der Urzeit. Mit den hohlen Auswölbungen erinnert sie an leerstehende Behausungen organischen Lebens. Die Formen des Steins scheinen durch natürliche Prozesse im Lauf der Zeit entstanden zu sein. Was mag sich im Innern verborgen haben, in diesen seltsamen Hohlformen, die wie Saugnäpfe oder Muschelformen aussehen?

Die scheinbare Naturform des Steins erweist sich allerdings als Imitation; das vermeintlich Natürliche ist etwas höchst Künstliches. Die Noppen und Röhren, die Schichten und Spalten sind vom Künstler erfunden und erschaffen. Der Stein, der wie ein geologisches Fundstück aus uralter Zeit im Museumskorridor liegt, erweist sich als fantastische Schöpfung eines zeitgenössischen Künstlers. Peter Kamm verwandelt und durchformt den Sandstein und schafft dadurch ein sinnliches Objekt, das wie ein vergessenes Fragment aus einer anderen Zeit vor uns liegt und phantastische Geschichten provoziert: die Geschichte vom Anfang der Erde vielleicht; oder eine Geschichte vom Leben im Meer, von Wasser, das rot vom ausgeschwemmten Material über den Stein läuft, ihn formt und verändert, zum Leben erweckt.

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