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Ausstellung, Bildertagebuch

Ein Turm entsteht.

Tadashi Kawamata. Scheiterturm / Log Tower

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Holzscheiter aus den Wäldern der Kartause Ittingen.
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Der Künstler Tadashi Kawamata auf dem Scheiterturm / Log Tower, 22. März 2013.
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Mitarbeitende der Stiftung Kartause Ittingen bei Baumfällarbeiten, Januar 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 18. März 2013.
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Mitarbeiter des Museums und der Stiftung Kartause Ittingen beim Ausmessen des Turmmittel- punktes, Feburar 2013.
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Von Oben. Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 19. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 22. März 2013.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 24. März 2013.
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Der Künstler Tadashi Kawamata am Bauplatz des Log Tower / Scheiterturm, 10. März 2013.
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Die Firma Nüssli errichtet das Gerüst auf dem Bauplatz, März 2013.
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Studierende der Ecole des Beaux-Arts de Paris und Betreute der Stiftung Kartause Ittingen beim Bau von Tadashi Kawamatas Scheiterturm / Log Tower, März 2013.
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Der Künstler Tadashi Kawamata mit Studierenden der Ecole des Beaux-Arts Paris und dem Architekten Christophe Scheidegger am Bauplatz des Log Tower / Scheiterturm, 10. März 2013.
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Der Revierförster Paul Koch leitet die Studierenden aus Paris an, Bau Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, März 2013.
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Der Turm wächst. Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 14. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 16. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 19. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 21. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 21. März 2013.
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Die Dachteile sind bereit, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 22. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 22. März 2013.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 24. März 2013.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, März 2013.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, April 2013.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, April 2013.

Fakten
Bauherrschaft: Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen
Künstler: Tadashi Kawamata, Paris
Architekt und Bauleitung: Christophe Scheidegger, Basel
Ingenieur: Markus Zimmermann, Rafz
Baubeginn: 11. März 2013
Vernissage: 24. März 2013
Projektdauer: März 2013 bis voraussichtlich Januar 2015
Material: ca. 170 Ster Mischholz aus den umliegenden Wäldern
Bauteam: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Heim- und Werkbetriebe, Stiftung Kartause Ittingen mit Studierenden der École nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris

Nicht gescheitert!
Am Sonntag, den 24. März eröffnete Tadashi Kawamata mit dem Bauleiter Christophe Scheidegger und zahlreichen neugierigen Gästen seinen "Scheiterturm". Im kreisrunden Inneren "der grössten Scheiterbeige der Welt" (DRS 2) erwartet die Besucher ein einzigartiges Raumerlebnis. Es begeistert mit der schieren Menge an Holz und dem wuchtigen Eindruck von ca. 100 Tonnen. 12'000 Holzscheiter wurde in den letzten zwei Wochen vom Team aus Studierenden der Ecole des Beaux-Art de Paris gemeinsam mit Betreuten der Stiftung Kartause Ittingen aufgetürmt. Nun darf man gespannt sein, wie sich der Turm im Laufe der Trocknungszeit verändern wird. Ein prozesshaftes Kunstwerk, das mit Geschichte und Gegenwart des Orts verbunden ist.

Zwischenbericht von der Baustelle, Dienstag, 19. März 2013
Die 6-Meter-Marke ist erreicht!

Die 14 Studierenden aus der Klasse von Tadashi Kawamata an der Ecole des Beaux-Art de Paris sind nun seit 10. März in Ittingen vor dem Westtor mit dem Bau des „Scheiterturms“ beschäftigt. Sie arbeiten gemeinsam mit jeweils drei Betreuten Mitarbeitern der Stiftung Kartause Ittingen am „Scheiterturm“ täglich trotz unwirtlicher Wetterbedingungen. Von Regen, Schnee und Wind lassen sich weder Kawamatas Team noch die Ittinger Crew abhalten.
Unter Anleitung des Bauleiters Christophe Scheidegger und nach dessen Plänen wuchs in unglaublich kurzer Zeit der Turm in die Höhe. Zunächst mussten Stahlträger kreisförmig auf die Schraubfundamente montiert werden. Dies erforderte, dass die erste Lage Holzscheiter auf die Stahlträger passend eingekerbt wurde. Unter anderem war dafür der Revierförster Paul Koch in den ersten Tagen immer wieder zur Stelle und gab Tipps, was das Zusägen und die Stapeltechniken anging. Schliesslich sind gerade die unteren Schichten entscheidend für die Standfestigkeit des Turms. Insbesondere an der Südseite wird er in den Sommermonaten extrem an Masse verlieren und dadurch ein Ungleichgewicht entstehen, das bereits jetzt mit einberechnet und ausgeglichen werden muss.
Der Ingenieur Markus Zimmermann aus Rafz kontrolliert jeden zweiten Tag die Statik und berät sich mit dem Architekten. Essentiell für die Stabilität ist das Aufschrauben von flachen Stahlplatten, die ringförmig alle zwei Meter auf einer Lage Holzscheiter liegen. Dies erfordert grosse Genauigkeit und Geduld.
Jede Menge Geduld, aber auch Begeisterung bringen dieser Tage ebenso die Stiftungsmitarbeiter Thomas Meienberger und Lukas Roggensinger mit. Sie sind unermüdlich bereit dem Bauteam bei allen ortsspezifischen Belangen mit Rat und Tat, Werkzeugen und Fahrzeugen zur Seite zu stehen.
Ist der Künstler selbst vor Ort, werden noch emsiger Scheiter geschultert, gestapelt und zurecht gehämmert. Denn kaum angekommen, stand Kawamata schon auf dem Gerüst und baute selbst mit. Offensichtlich nicht nur ein denkender Konzeptkünster, sondern auch ein zupackender Handwerker.
Die Scheiter werden über eine eigens angefertigte Holzrutsche vom Holzvorratslager zum Turmeingang transportiert, dort in einen Korb verladen, der dann an einer Winde nach oben gezogen wird. Mittlerweile hat er bereits beinah die sechs Meter-Marke erreicht! Wenn wie geplant die 170 Ster - die Holzernte dieses Winters - verbaut sind, wir der Turm ein Gewicht von 100 Tonnen erreichen. Circa 110 Ster Holz sind bereits verbaut, während 60 Kubikmeter noch auf ihre Auffahrt in luftige Höhen warten.
Zum Abschluss wird ein Dach aus Blech montiert und das Innengerüst entfernt werden.
Doch das lässt sich am besten vor Ort beobachten. Selbst vorbeikommen und schauen!
Spätestens zur Eröffnung am Sonntag, den 24. März um 11.30 Uhr!

Nach Fertigstellung und Entfernung des Innengerüstes wird auch das Innere des Turms zugänglich sein. Aus der Ferne wie beim Betreten ein einmaliges Erlebnis. Denn der „Scheiterturm“ erscheint zugleich wuchtig und fragil. Vor dem Hintergrund des Waldes und am Eingangstor der Kartause Ittingen wirkt er tatsächlich wie ein vergängliches Wahrzeichen. Denn nach zwei Jahren geht das künstlerische Ausgangsmaterial - zu Brennholz geworden - wieder in den üblichen Verwertungskreislauf ein. Tadashi Kawamata ist ein Künstler, der seine Projekte temporär und von den jeweiligen Orten ausgehend konzipiert. Dies ist bei dieser Konstruktion so deutlich spürbar wie in kaum einem seiner weltweit realisierten Projekte. Wir freuen uns sehr darüber und danken allen Beteiligten!


Zitate von Tadashi Kawamata:
“I am really interested in the public space and I always make a project on a specific site, in situ. For me the public space is connected with the political, the social, the economic and everything. I collect information concerning all of these things then I build up ideas automatically; the meaning comes from the site… “
Tadashi Kawamata interviewed by film maker Gilles Coudert, 2008*

„Was mich wirklich interessiert, ist der öffentliche Raum und ich entwickle Projekte immer spezifisch für den jeweiligen Ort, in situ. Für mich sind öffentliche Räume verbunden mit dem Politischen, dem Sozialen, dem Wirtschaftlichen und überhaupt allem. Ich sammle Informationen zu all diesen Dingen und dann entstehen Ideen wie von selbst; die Bedeutung entspringt dem Ort..."
Tadashi Kawamata im Interview mit dem Regisseur Gilles Coudert, 2008*
*in: Kawamata – Workshop, a.p.r.e.s. editions/La Maréchalerie – centre d’art contemporain, Paris 2008, S./p. 42


Alle Bildrechte gehören dem Kunstmuseum Thurgau.

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